projects

PIKTORS VERWANDLUNGEN

Im Zentrum dieses neuartigen, experimentellen Musikprojekts steht die innovative, audio-visuelle, musikalisch-konzertante szenische Interpretation des Märchens Piktors Verwandlungen von Hermann Hesse durch das aus folgenden Künstlern bestehende Ensemble

  • Carsten Langer – Percussion, Live-Elektronik, Komposition, musikalische Leitung
  • Markus Hofmann – Percussion, Projektleitung, Gesamtkonzeption
  • Astrid Naegele – Cello
  • Marc Westermann – Live-Malerei
  • Andreas Ebbert-Scholl – Live-Sprecher

Das Ensemble greift die lyrischen Bilder des Märchens Piktors Verwandlungen von Hermann Hesse als Impulsgeber für eine dichte, musikalische Interpretation durch die Verbindung minimalistisch-fragmentarischer Segmente mit komplexen Klangcollagen auf. Die musikalisch-kompositorische Umsetzung erfolgt durch die Fusion von akustischen Instrumenten (Percussion, Cello) in Verbindung mit Live-Elektronik unter Verwendung von Remix- und Verfremdungstechniken. In der LiveSituation werden die Elemente akustische Instrumente und Elektronik mit einem vorproduzierten Mix, aus dem zusätzlich verfremdete musikalische Impulse generiert werden, zu einem homogenen Klangkörper im Mixed-Mode fusioniert. So verschwimmen die Grenzen der live gespielten, akustischen Instrumente für den Konzertbesucher unmerklich mit der verwendeten Elektronik, und eröffnen eine Vielzahl an kompositorischen und interpretatorischen Gestaltungsmöglichkeiten.

Ein absolutes Novum in der konzeptionellen Struktur dieses Projektes ist die Arbeit des Künstlers und Live-Malers Marc Westermann, der während des Konzertes mittels Ölfarben auf Leinwänden die akustischen Impulse vor den Augen der Besucher visualisiert und die Elemente Musik, Sprache und Malerei zu einem audio-visuellen Gesamtkunstwerk vervollkommnet. Dabei entstehen in der Konzertsituation nicht nur statische Bilder auf Leinwänden, sondern der Maler folgt dabei der kompositorischen Leitmotivik auf sich permanent verändernden Bildern. Die Bilder bleiben ähnlich eines Films dynamisch und variieren stetig während der Konzertdramaturgie. Dabei erhalten sie durch ein ausgefeiltes Lichtdesign eine exponierte Position im Konzertraum und werden hierdurch essentieller Bestandteil des audio-visuellen Gesamtkonzepts.

Die musikalische Interpretation orientiert sich dabei im konzertanten Rahmen eng an dem vom Live-Sprecher Andreas Ebbert-Scholl vorgetragenen Hesse-Märchen Piktors Verwandlungen. Somit bietet das erzählte Märchen mit seinen eindrücklichen Metaphern den Leitfaden für die musikalische Komposition und Interpretation.

Insgesamt entsteht in dieser experimentellen Verbindung der verschiedenen künstlerischen Elemente ein komplett neuartiges Genre: Eine multisensorische Inszenierung ohne Bühne und Schauspieler, mit szenisch aufgebautem Lichtdesign, statt einer klassischen Konzertbeleuchtung und dem Element der eigentlich statischen bildenden Kunstform der Malerei, die innerhalb des Gesamtwerkes beweglich und dynamisch bleibt.